Perfekter Filmgenuss
Auch wenn Blu-ray den Formatkrieg mit der HD-DVD gewonnen hat und unbestreitbar brilliante Bilder bietet, vor den horrenden Preisen für player und Medien schreckt jeder zurück. Bis sich das mal ändert, bleibt die gute alte DVD die Königin im Ring. Und solange die TV-Sender nicht in HD-Qualität senden, sind die DVD-Rekorder auch bei Fernsehaufnahmen State of the Art, und keine Ladenhüter.Die neueste Generation von DVD Rekordern mit Festplatte vereint denn auch Top Technik mit günstigen Preisen. Wir haben 14 aktuelle Modelle ab 180 Euro ins Chip Testlabor geschickt.
Bild und Ton, Top Qualität ist Standart
Unser Test zeigt, beim heutigen Fernsehsignal mit Standart PAL-Auflösung und geringer Bitraten braucht man sich über die Qualität von Bild und Ton bei DVD-Rekordern keine sorgen machen. An jedem Ausgang (Video, S-Video, SCART,YUV) holen praktisch alle Geräte das Maximale aus dem TV-Material heraus. Selbst Rekorder auf den hinteren Plätzen der Testtabelle erzielen im schlechtesten Fall ein „Gut“. Der Grund, hochwertige Komponenten sind mittlerweile so günstig, dass sie sogar in preiswerteren Modellen eingesetzt werden.
Selbst das Hochskalieren des TV-Bildes via HDMI zur Darstellung auf einem HD-ready- oder Full-HD-Wiedergabegerät lässt kaum noch Wünsche offen. Auch auf einer Leinwand mit einer Bilddiagonalen von zwei Metern und mehr erscheint die Darstellung des TV-Bildes überraschend klar.
Das lässt uns auch für die ersten preislich attraktiven Blu-ray-Rekorder hoffen. Da auch sie auf viele der erschwinglich gewordenen Standardkomponenten setzen, erwarten wir hier trotz des Preisdrucks ebenfalls hochwertige Bild- und Tonqualität.
Ausstattung – DivX, HDMI und USB
Größere Unterschiede zeigen sich vor allem bei den Features, die die Hersteller in ihre Geräte packen, und bei der Ausstattung. So etwa bei der Festplattenkapazität. Die meisten Geräte gibt es in Varianten mit unterschiedlichen Plattengrößen. Wir haben die jeweils interessanteste Konfiguration getestet. 250 GByte kommen am häufigsten in unserem Test vor, weniger als 160 GByte sind zu empfehlen.
Ein weiteres, wichtiges Feature ist die Unterstützung von Filmen, die im beliebten DivX-Format kodiert sind. Das gehört schon fast zum Standard. Lediglich das Schlusslicht des Testfeldes, Toshibas RD-XV47, verweigert die DivX Wiedergabe.
Bei den Anschlüssen präsentieren sich die Testkandidaten differenzierter. Einen HDMI Ausgang besitzen zehn der 14 Prüflinge. Mit einem USB Port, meist, um DivX Filme und MP3s von externen Speichern wiederzugeben, können immerhin noch acht Modelle aufwarten. Aber nur die Hälfte der DVD Rekorder bietet einen elektronischen Programmführer. Ohne diese Funktion muss der Anwender Aufnahmen mühsam per Hand programmieren.
Ein kaufentscheidendes Kriterium ist auch der eingebaute TV-Tuner. Im DVB-T-Sendergebiet im Einsatz, lohnt sich in jedem Fall eines der drei Geräte aus unserem Test, die neben dem analogen auch das digitale terrestrische Fernsehen empfangen können. Für Besitzer einer Satellitenschüssel ist der Panasonic DMR-EX8OS Pflicht. Er ist der einzige mit DVB-S-Tuner für Sat-TV.
Strom und Lärm, kaum noch Ausreisser
Beim letzten DVD Rekorder Test gab es noch das eine oder der andere schwarze Schaf in den Kategorien Lärmentwicklung und Stromverbrauch. Mittlerweile bieten die Hersteller kein Gerät mehr an, das mit mehr als maximal 1,8 Sone Geräuschkulisse nervt. Fast ideal sind der Sony RDR-HX780 und der Panasonic DMR-EX87 auf Platz 7 und 8 mit maximal 1,1 Sone. Unschlagbar jedoch bleibt unser Vergleichsmodell aus 2006. Der Panasonic DMR-EH52 bleibt mit meist unter 1 Sone praktisch unhörbar.
Auch beim Stromverbrauch folgen DVD-Rekorder dem Trend der Zeit und halten sich vor allem im Stand-by-Betrieb sehr zurück. Das sparsamste Gerät im Test, der LG RH-278H, schluckt im Bereitschaftszustand gerade mal 0,1 Watt. Nicht mehr auf aktuellem Stand ist der Toshiba RD-XV47, 6,6 Watt im Stand-by sind viel zu viel! Einen ähnlich unzeitgemäß hohen Stromverbrauch leistet sich nur noch der DVDR-5570H von Philips.
Diese beiden Kategorien werden bei der Nachfolgegeneration mit Blu-ray wohl einen deutlichen Rückschritt erleben. Die enormen Rechenleistungen für die Dekodierung der Filme werden stärkere und damit lautere Lüfter benötigen. Die Folge davon ist ein höherer Stromverbrauch im Betrieb. Statt den maximal 35 Watt wie bei aktuellen DVD Rekordern, erwarten wir bei Blu-ray bis zu 80 Watt. Ein weiterer Grund, mit dem Umstieg zu warten.
Quelle: Chip.de Heft-Ausgabe 8.2008