Der Kinofilm – Anfang 80
Filmdauer: 90 Min
Besetzung: Karl Merkatz (Bruno), Christine Ostermayer (Rosa), Erni Mangold (Brunos Ehefrau), Joseph Lorenz, Branko Samarovski, Tanja Petrovsky, Daniela Kong
Regie: Sabine Hiebler, Gerhard Ertl
Filmmusik:
FSK: ab 16 J.
Eine brennende Frage unserer auf Jugend „gedrillten“ Gesellschaft – hat eine Liebe im „fortgeschrittenen Alter“ ihre Daseinsberechtigung oder sollte man sich im Hinblick auf „was gehört sich“ und „was gehört sich nicht“ etwa komplett zurückziehen und als „geschlechtslos“ definieren? Was ist mit Cellulite (die auch schon die Jungen in erschreckendem Ausmaß haben), mit schlaffer Haut (ebenso), mit Falten und Fältchen (ebenso)? Müssen wir den am Computer bearbeiteten niemals zu erreichenden Idealen die wir tagtäglich auf Plakaten und in Fernsehwerbungen sehen entsprechen oder „dürfen“ wir auch lieben und diese Liebe körperlich ausleben, wenn wir ganz „normale Menschen“ sind? Dieser Frage wird auch im Film „Anfang 80“ nachgegangen. Bruno (Karl Merkatz, bestens bekannt aus der „Mundl-Serie“, wo er den Edmund Sackbauer als herrlich typischen Urwiener verkörperte) und Rosa (Christine Ostermayer) sind beide „Anfang 80“. Rosa hat ein schweres Schicksal, sie ist an Krebs erkrankt. Auch für den verheirateten Bruno gestaltet sich das Alter nicht als wunderbare Zeit. Aber plötzlich ist da wieder etwas anderes: die Liebe, die Leidenschaft für einander…. Trotz der widrigen Umstände lassen sich Bruno und Rosa aufeinander ein und kämpfen gegen Vorurteile und Beschränkungen. Das Leben wird noch einmal in allen seinen Zügen genossen, Bruno entschließt sich, seine Frau zu verlassen, Rosa aus dem Pflegeheim zu entführen und mit ihr in einer gemeinsamen Wohnung zu leben. Ein wunderschöner, wenn auch teilweise trauriger Film über die Liebe, das Leben und das Recht darauf, dieses Leben und die Liebe so zu leben, wie man es selbst für richtig hält – jenseits von gesellschaftlichen Vorurteilen, Vorgaben und ähnlichem. Und ein Vorbild für diejenigen, die vergessen haben, was wahres Leben und wahre Gefühle bedeuten… Prädikat besonders wertvoll!