Der Film „Männer die auf Ziegen starren“
Vor kurzem startete in den Kinos der Film „Männer die auf Ziegen starren“. Angelockt durch den etwas seltsamen Titel weiss man nicht Recht, was einen in diesem Film erwarten wird. Vorab sei jedoch schon gesagt: ein überraschend guter und unterhaltsamer Film. Noch dazu mit absoluter Starbesetzung wie George Clooney, Jeff Bridges und Ewan McGregor. Es geht auch gleich „ordentlich“ los – Robert (Bob) Milton ist Journalist.
Seine junge, hübsche Frau verlässt ihn wegen seinem übergewichtigen und älteren Vorgesetzten, dessen Armprothese verdächtig an „Terminator“ und ähnliche Filme erinnert. Hier kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, daß sie sich in den Fetisch „Prothese“ verliebt. Bob ist am Boden zerstört, ergreift die Flucht und begibt sich als Kriegsreporter in den Nahen Osten (Irak). Dort trifft er auf den Soldaten Lyn Cassady (George Clooney), einem ehemaligen Mitglied einer auf friedliche psychologische Kriegsführung spezialisierten Einheit des US-Militärs, der „New Earth Army“ (eine Art Mischung aus verschiedenen „freien Religionen“, „Jesus Christ Superstar“, „M.A.S.H.“ und „PSI“, 68er-Generation, etc.).
Cassady verfügt über ausgeprägte parapsychologische Fähigkeiten, kann z.B. auch riesige Wolken auflösen, allerdings übersieht er manchmal die essentiellen Kleinigkeiten des Lebens, wodurch den beiden auf ihrem gemeinsamen Trip durch den Irak einige Schwierigkeiten entstehen. Spätestens in dem Augenblick, als Lyn in Bob einen „Jedi“ sieht, kann man sich auch wieder daran erinnern, woher einem der Darsteller Ewan McGregor bekannt vorkommt – die „Star Wars“-Trilogie eilt ihm gewissermaßen hinterher. Irgendwann treffen die beiden dann auch auf den ehemaligen Ausbildner Bill Django (Jeff Bridges und köstlich in seiner Darstellung des esoterisch abgehobenen und friedliebenden Trainers) der „New Earth Army“.
Das Ende des Films sei hier nicht vorweggenommen, jedenfalls bleibt es spannend und unterhaltsam bis zum Schluss – Regisseur Grant Heslov und sein Team hochkarätiger Schauspieler sorgen dafür, daß einem nicht langweilig wird. Tolle Musik. Zu erwähnen auch der hervorragende Maskenbildner, der George Clooney eindrucksvoll und echt vom jungen bis zum reifen Mann altern ließ. Eine skurrile, wirklich schräge Persiflage auf das US-Militär, parapsychologische Kriegsführung und die Filmindustrie, die auch eine gewisse Tragik beinhaltet. Sehr sehenswert!